Vorwort Broschüre ”Generation X – Ohne Moos nix los!”

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Jugend“ ist heutzutage fester Bestandteil von Darstellungen in Film, Funk, Fernsehen und Werbung. Jugendliche werden uns dort zumeist als ausschließlich konsumfixierte junge Menschen präsentiert, die frei von finanziellen Sorgen ihr Leben genießen würden und an gesellschaftspolitischen Fragestellungen nicht interessiert wären.

Doch trifft diese Darstellung auch auf die Wirklichkeit zu? Dieser Frage wollten wir Kölner JungsozialistInnen in der SPD (Jusos) nachgehen, und so haben wir Anfang 1997 das Projekt „Generation X – Ohne Moos nix los“ ins Leben gerufen, um der tatsächlichen Lebenssituation junger Menschen näher auf die Spur zu kommen.

Jugendliche dort abzuholen, wo sie stehen, und mit ihnen aktiv in Kontakt zu treten, dies war eine der wichtigsten Aufgaben unseres Projekts. Wir wollten über die Kontaktarbeit mit jungen Menschen deren alltägliche Erfahrungen und Schwierigkeiten – immense Jugendarmut, mangelnde kulturelle Angebote, zu wenig Ausbildungsplätze, Wohnungsnot, Benachteiligungen junger Frauen u.v.m – kennenlernen und uns damit intensiv auseinandersetzen.

Als politischer Jugendverband ist für uns Jusos die aktive Interessenvertretung Jugendlicher eine unserer wichtigsten Aufgaben. Daher haben wir versucht, unsere gewonnen Erfahrungen mit der Lebenssituation junger Menschen politisch umzusetzen. Dies hieß für uns einerseits, radikale Forderungen zur Verbesserung der Lebenslage von Jugendlichen aufzustellen und für deren Verwirklichung aktiv zu kämpfen. Dies hieß für uns Jusos andererseits, Jugendliche dazu eingeladen, diese Politik für junge Menschen – d.h. auch für sie selbst – mit uns gemeinsam zu machen und an unserem Projekt mitzuwirken.

Uns war bei diesem Projekt wichtig, innerhalb der zuvor festgelegten Zeit sowohl spannende inhaltliche Veranstaltungen durchzuführen als auch kreative, öffentlichkeitswirksame Aktionen auf die Beine zu stellen. Dabei wollten wir nicht brav und bescheiden, sondern provokant und frech unsere Forderungen erarbeiten und nach außen hin vertreten.

In diesem Zusammenhang hatten wir uns vorgenommen, auch einmal neue Wege zu gehen und von uns bekannten Veranstaltungsformen abzuweichen. Beispielhaft erwähnt hierfür sei die sehr gelungene und kontrovers geführte Diskussion mit Kölner PolitikerInnen und Fachleuten zum Thema „Jugendarmut“, die auf einem öffentlichen Platz in Köln stattfand und an der sich PassantInnen beteiligen konnten und sollten.

Die Organisation all dieser Veranstaltungen fällt nicht vom Himmel, sondern wurde durch die Projektleitung geleistet. Ihr möchten wir daher besonders herzlich danken und ein großes Lob aussprechen, denn mit großem Engagement haben die Mitglieder der Projektleitung dafür gesorgt, daß die Veranstaltungen und Aktionen des Projekts reibungslos abliefen und sich die TeilnehmerInnen des Projekts stets an einem spannenden und vielfältigen Angebot beteiligen konnten.

Mit dieser Broschüre möchten wir Kölner Jusos einer breiteren Öffentlichkeit die Gelegenheit geben, den Verlauf, die Arbeitsweise und die Arbeitsergebnisse dieses Projekts kennenzulernen.

Wir hoffen, daß Euch die Darstellung des Projekts „Generation X – Ohne Moos nix los“ gefällt, und würden uns freuen, wenn Ihr bei unseren zukünftigen Projekten mitmachen würdet.

 

Alexander Recht

(Kölner Juso-Vorsitzender)